El diario de mi estancia en Barcelona con el programa ERASMUS

Dienstag, Februar 01, 2005

Endlich frei!

Fertig! Aus, vorbei!

Schluss mit den Kopfschmerzen und Augenringen aufgrund ewig erscheinender Lern-Sessions... Oder doch nicht? Nachdem ich letzten Mittwoch meine letzte Klausur für dieses Semester mehr schlecht als recht hinter mich gebracht habe und ich mich eigentlich freuen sollte, die letzte meiner insgesamt 14 Prüfungen während des ersten Semester in Barcelona hinter mich gebracht zu haben, habe ich den Donnerstag und den Vormittag des Freitags eigentlich nur mit Gammeln und Nichtstun verbracht. Es war zwar auch nicht das erste Mal dass ich nach Wochen der Klausurvorbereitung nach dem Ende der Prüfungsphase dann so eine gewisse Leere verspürt habe, und obwohl du weißt, du solltest dich freuen weil der ganze Stress mit einem Mal abfällt, überfällt dich eine derartige Müdigkeit und Lustlosigkeit...

Da hat man sich eine unendlich lang wirkende Zeit (fast) nur mit seinen Formeln, alten Klausuren in katalanischer Ausführung und allerlei auftretenden Problemen akademischer Art beschäftigt, und die ganze Zeit gewünscht es wäre bald vorbei und den Tag herbeigesehnt da die letzte Klausur mit den Ausführungen der Komilitonen auf dem Haufen des Profs liegt, und dann... weiß man erst mal nicht was man mit dieser neu gewonnen Freizeit anfangen soll!

Freitag nachmittag habe ich mich dann doch mal aufgerafft und das CaixaForum besucht. Das ist eine Art Museum der "Caixa", der größten Sparkasse Barcelonas, und dort gibt es stets wechselnde Ausstellungen zu verschiedenen Themen, oft auch Konzerte, Lesungen etc. pp.... Und das alles zu einem dem studentischem Geldbeutel angepassten Preis - gratis!!! Bis Mitte Februar hält noch eine Fotoausstellung zur chinesischen Kulturrevolution Einzug, begleitet von einer Ausstellung mit Skulpturen des französischen Künstlers Rodin, und so habe ich den Nachmittag im Angesichte von Kultur und den "Belles Artes" verbracht.
Doch damit hatte ich noch nicht genug, in die "Pedrera", den im Volksmund nur "Steinbruch" genannten Bau der Casa Milá am Passeig de Gracia musste ich dann auch noch.

Neben des sicherlich lohnenswerten aber doch recht teuren Besuch dieses von Gaudi erbauten Wohnhauses sei jedem Mal ein Blick in die ebenfalls in diesem Gebäude untergebrachten Ausstellungsräume der "Fundación Caixa Catalunya" (die andere große Sparkasse ;-) ) angeraten. Auch hier gibt es wechselndes Programm, ebenfalls umsonst - und nebenbei sieht man noch ein wenig von dem Haus, wofür man andernfalls Geld zu zahlen hätte... Im Moment hält hier eine Ausstellung mit Bildern Rouaults Einzug, was ich nicht ganz so interessant fand, aber das ist ja Geschmackssache! Nach diesem Kulturschock habe ich mir dann noch eine heiße Schokolade gegönnt und mit dem ruhigen Ausklang des Tages gerechnet, als mich mein Freund und Komilitone Flo anrief...

Also die zuvor im Supermarkt eingekauften Lebensmittel eingepackt und auf den Weg ins Eixample gemacht, um dort gemeinsam zu kochen, zu Abend zu essen (wenn man davon um 23 Uhr noch reden kann), DVDs zu schauen und den Abend in Begleitung ausklingen zu lassen.

Samstag stand vormittags dann wiederum Entspannung auf dem Programm, da konnte auch der Wecker des Nachbarn nichts dran ändern der eine geschlagene Stunde keine Ruhe gab. Nach so viel Entspannung machte ich mich dann Abends wiederum auf den Weg zu Flo. Er hatte sich mit seiner Freundin Eli aus dem Sprachkurs zum Pizzabacken verabredet und da diese ebenfalls noch in Begleitung ihrer Freundin Lena auftauchte verbrachten wir den Abend zu viert, bei selbstgebackener Pizza (mit TK-Teig, man ist ja bequem) und Schoko-Fondue.
Das hatte ich vorher ja auch noch nie probiert, werde ich aber sicher in mein Repertoire übernehmen!





So gegen halb 1 machten wir uns dann noch auf zu einer Hauseinweihung einer kanadischen Sprachkurs-Komilitonin der Freundin der Freundin aus dem Sprachkurs... Naja, so läuft das hier eben in den Cliquen der fremdländischen Austauschstudenten, Au-Pairs etc. , naja, eben all derjeniger die hier diverse Sprachkurse besuchen... So kam es dann auch dass ich dort eine andere Bekannte aus meiner Sprachschule traf... Glücklicherweise war die Feier direkt in meinem Viertel, so dass ich mich um halb 5, nach dem Konsum diverser Hopfenkaltschalen und der Zerstörung einer spanischen Heizungs-Aufhängung durch die Last der Hintern zweier deutscher Ingenieursstudenten, auf den kurzen Heimweg machen konnte...

Sonntag habe ich dann endlich mal wieder gespürt warum ich eigentlich hier bin, diese Strapazen auf mich genommen und mich in diese fremde Stadt begeben habe. Bei meinem nachmittäglichen Spaziergang durch das wunderschöne "Hospital de Sant Pau"






(ein Krankenhaus das mir wirklich mal gefällt...) und dem anschließenden Schlendern durch den Parc de Guinardo nordöstlich des Parc Güell wurde mir doch mal wieder die Schönheit und Einzigartigkeit Barcelonas bewusst. Und dass ich mich glücklich schätzen kann, im Januar bei angenehmen Temperaturen im Sonnenschein unter duftenden Nadelhölzern einen Blick auf die Behausungen von 1, 7 Mio. Menschen und das dahinter sich ausbreitende Mittelmeer werfen zu dürfen!





[Panorama-Blick gibts hier: http://123ganzviele.gmxhome.de/Pics/Barcelona/31-01-05/Barcelona-Panorama-von-Guinardo.JPG]

Denn auch wenn ich nicht selten in der letzten Zeit eine gewisse Resignation verspürt habe, so verbringe ich hier doch eine tolle Zeit und will diese Erfahrung nicht missen! Mein Dank gebührt daher vornehmlich meinen lieben Eltern die mir den Aufenthalt ermöglichen und mich unterstützen wie es nur geht, vielen vielen Dank nun auch mal an dieser Stelle!!!!!



Ich schließe jetzt mal wieder, und freue mich schon auf den Besuch von Anna ab Donnerstag sowie den Besuch des Karnevals in Sitges worauf ich auch schön ziemlich gespannt bin!

Hasta luego,

Alex

P.S.: Bei den Links taucht jetzt ganz unten eine Liste mit den Filmen auf, die ich mir hier bisher auf Spanisch angeschaut habe (DVD und Kino) - wenn also jemand noch eine cinematografische Empfehlung oder Idee braucht! ? !